Meine Perspektive
Ersteinmal herzlich Willkommen beim Tao der Sexualität. Ich teile hier meine Erfahrungen, die ich seit 1998 in dem Bereich der taoistischen Sexpraktiken sammeln durfte. Mir ist ganz wichtig, dass ich nur über Dinge schreibe, die ich auch selber erfahren habe und die zu mir passen. Die Seite ist grundsätzlich für jeden Menschen offen. Ich werte keine sexuelle Orientierung. Im Grunde darf Jede/r so sein und sich ausdrücken, wie es ihm oder ihr gefällt. Der Taoismus besticht mit seinem Non-Konformismus und seiner Toleranz. Dieser Philosphie fühle ich mich zugehörig.
Ich bin ein heterosexueller Mann. Das ist mein Übungsfeld und da habe ich eine gewisse Expertise entwickelt. Das ist mein Blickwinkel. Ich freue mich über den Austausch mit allen Menschen und viele Dinge, die ich unterrichte sind überhaupt nicht geschlechterspezifisch. Die Präsenz im Körper, das Fühlen von Energie, die Fülle an Loslassübungen und verschiedene andere Praktiken sind wirklich für alle geeignet.
Mich interessieren, als offene Fragen: Was genau ist unsere Sexenergie? Wie komme ich in den Kontakt damit? Wie möchte sie durch meinen Körper fliessen? Wie kann die eigene Sexualenergie sich zeigen und ausgelebt werden? In wie weit sind wir als Gesellschaft sexuell verkrampft und halten an übertriebenen Festhaltemustern fest?
Viele der gesundheitlichen, emotionalen und geistigen Probleme der heutigen Zeit gehen auf einen gestörten Fluss der eigenen Sexenergie zurück. Ob Prostatabeschwerden, Blasenschwäche, Entzündungen des Genitaltraktes, Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Probleme mit der Beckenregion, mit den Hüften, mit den Knien…
Die Liste könnte erweitert werden mit: Angstzuständen, Depressionen, Lebensunlust, Hass und Missgunst, Machtgier, Unterdrückung….
Es sind auf jeden Fall Themenbereiche, die uns alltäglich begegnen und für die das Tao der Sexualität natürliche Lösungen bereithält.
Die Übungen selber finden zunächst alle in einem geschützten Rahmen statt. Es wird alles anschaulich mit Hilfe von Bildern und Plastikmodellen demonstriert. Alle bleiben angezogen und die Atmosphäre ist ruhig und achtsam. Das Tao der Sexualität ist keine Therapiesitzung sondern das Eintauchen in den eigenen Körper und die Rückverbindung zur eigenen kreativen Kraft. Das Sex Qi Gong wirkt auf den ersten Blick auch nicht sonderlich spektakulär. Es hat aber bei regelmäßigem Üben eine starke transformierende Kraft, die wie Wasser sanft daherkommt und dennoch alles reinigt. Lösen sich die vormals blockierten Stellen entsteht eine ganz natürliche Verbindung zur eigenen sexuellen Kraft.
Partnerübungen mit sexuellen Interaktionen sind erst für spätere Seminarreihen vorgesehen. Eine solide Basis ist gerade bei der Arbeit mit der eigenen sexuellen Energie ratsam.
Ich freue mich über eure Rückmeldungen. Schreibt mir einfach unter info@tai-chi-wiesbaden.de
Sex und Macht
Sex ist leider oft ein Bild für Macht und Dominanz über eine andere Person. Im Taoismus steht die sexuelle Energie mit dem Wasser Element in Verbindung. Wasser kannst du nicht kontrollieren. Es lässt sich nicht einfach zusammendrücken, es möchte fliessen. Manchmal höre ich, wie Menschen davon reden, dass sie ihre sexulle Kraft wecken (Kundalini) und sie kontrollieren lernen. Das ist meines Erachtens eine Fehleinschätzung und führt nur zu einer Hybris. Wenn du dich längere Zeit mit dem Schlaf Yoga beschäftigst, spürst du dass deine Kundalini sowieso schon wach ist und deinen Körper komplett in der Nacht durchströmt. Es ist sowohl die kreative Energie deiner Träume, als auch die heilende und nährende Kraft deiner Körperessenz, die dich schlafend, regenerieren lässt. Ähnlich wie eine Seefrau nicht den Ozean beherrscht oder ein Surfer nicht die Wellen dominiert, verhält es sich mit deiner kreativen Energie. Sie ist im Hintergrund allgegenwärtig und das Beste, was du tun kannst, ist ihr zu folgen. Sie zuzulassen und dich liebevoll mit ihr zu verbinden. Dann umspült sie sanft deine festsitzenden Körperregionen und befreit dich von unnötigem Ballast. Sie öffnet zudem dein Nervensystem für wunderschöne, natürliche Bewusstseinszustände. Willst du mit Kontrolle etwas erreichen, wirst du nur an der Oberfläche kratzen und niemals in die Tiefen deines Bewusstseins eintauchen können. Deswegen folgt das Tao der Sexualität dem Fluss des Wassers und lässt ab von übertriebenem Status. Gleichzeitig lernst du ganz bewusst Fühlfelder deines Körpers und deiner Energie gewahr zu werden. So kannst du eins werden mit der Lebenskraft deines Körpers.
Kundalini oder die Kraft deiner Sexenergie
Die sexuelle Energie wird in vielen Yoga Stilen oft als Schlange dargestellt, die anfangs schlafend am Damm anliegt und durch sexuelle Praktiken oder Meditation nach oben ansteigen kann. Im Idealfall wandert sie ungehindert entlang der Wirbelsäule und erleuchtet den Geist der Übenden / des Übenden. Soweit so gut. Nun kannst du sehr aktiv den Kontakt zu deiner Sexenergie suchen und über Kontraktionen oder Beeinflussung von außen den Zugang zu dieser Kraft finden. Du leitest die Energie nach oben und hast bestimmt intensive Erfahrungen, die damit verbunden sind. Im Taoismus steht die sexuelle Energie mit dem Wasser Element in Verbindung und der Wunsch nach Ausdruck mit dem Feuer Element. Wenn du dein Feuer unter dein Wasser bringst, kann aus Wasser, Dampf werden und dieser steigt nach oben an. Energie nach oben zu leiten ist viel einfacher als sie wieder sinken zu lassen. Ausserdem aktiviert eine steigende Energie alles in deinem Körper, die positiven Aspekte aber auch alle Stellen die verkrampft sind und noch nicht durchlässig. Insofern ist es sinnvoll, bevor du an das Hochziehen dieser Energie gehst, erstmal deinen Körper zu klären und zu reinigen. Dafür sind die Sex Qi Gong Übungen perfekt geeignet. Im Kern geht es bei dem Tao der Sexualität auch nicht um die Kontrolle über deine Kundalini Energie. Das wäre ein Anmaßung, die schon vielen Menschen nicht gut bekommen ist. Die Verbindung zu dieser Kraft zu suchen und sie einzuladen frei zu zirkulieren, ist jedoch ein äußerst erfüllender Prozess, zu dem ich dich herzlich einlade.
Tao - Sex - Tantra Gemeinsam- keiten und Unterschiede
Ich bin bestimmt kein Experte in punkto, wo eigentlich die unterschiedlichen Sexübungen, Sexrituale und sonstigen Sexpraktiken herkommen. Ich gehe davon aus, dass sie seit menschengedenken entstanden sind. Wahrscheinlich in dem Moment, in dem es nicht mehr ausschließlich um reine Fortpflanzung und Arterhaltung ging. Ich bin mir sicher, dass sich in allen Kulturen Übungswege entfaltet haben, die sich mit dem Lustgewinn und dem Zuwachs an Lebendigkeit befasst haben. Dadurch dass Indien kolonialisiert wurde (was als solches nicht unbedingt ruhmreich war), kam vieles an yogischen Übungspraktiken in den Westen. Das ist z.B. mit China ganz anders und daher ist vieles was, diese Kultur an Wissen zu bieten hat, noch immer unter Verschluss.
Mal etwas vereinfacht ausgedrückt gibt es die tantrischen Schriften. Dies sind Übungsanweisungen, Belehrungen und Erklärungen zu allen Bereichen des menschlichen Daseins. Darunter fällt ein recht kleiner Anteil auch dem Sexleben und der sexuellen Energie zu. Der Begriff “Tantra” stammt aus dem Sanskrit und kann mit “Gewebe”, “Webstuhl” oder “Text” übersetzt werden. Hier im Westen wird oft Tantra mit Sex gleichgesetzt und das ist so nicht ganz korrekt.
In China hat sich der Taoismus entfalten können und innerhalb dieser Glaubensrichtung gibt es ebenfalls eine Vielzahl an Schriften. Es sind regelrechte “Kanons” der Unterweisungen, ganz ähnlich wie die tantrischen Erläuterungen. Manches ist bestimmt vergleichbar, das müssten Experten mal untersuchen. Einige Ansätze sind sicherlich unterschiedlich. In beiden Fällen geht es um die Natürlichkeit und um das Loslassen von den Dingen, die unser Dasein belasten. Gerade im sexuellen Bereich gibt es viele Verkrampfungen und wenn diese sich lösen, kann die natürliche Essenz des Einzelnen viel leichter durchscheinen. Dieses “Erleuchten” des eigenen Körpers und Seins ist der Weg den Tantriker und Taoisten gemeinsam haben.
Die 5 Elemente und das Tao der Sexualität
Die 5 Elemente und das Tao der Sexualität
Das Tao der Sexualität ist Teil von vier anderen Übungswegen. Im Taoismus werden 5 Elemente unterschieden und zu diesen habe ich entsprechende Praktiken gesammelt und systematisiert. Das Tao der Ernährung ist dem Erde Element zugeordnet und wirkt ausbalancierend auf unser Leben. Das Tao der Bewegung ist dem Holz Element gewidmet und dieses sorgt für Tatkraft und die Durchsetzung unserer Pläne. Das Metall Element wirkt über das Tao der Nacht ordnend auf uns und ist interessanterweise sehr stark aktiv während wir schlafen. Das Tao der Meditation ist mit dem Feuer Element verbunden. Es lässt alle unsere Ausdrücke zu und kann dabei helfen unsere Anteile, die wir loslassen dürfen, zu beleuchten. Das Wasser Element ist mit dem Tao der Sexualität verbunden. Wasser findet immer den tiefsten Punkt. Es hält nicht fest und fliesst ab. Es verbindet sich mit allem und braucht Rhythmus. Sex ist natürlich immer eine Mischung aus Kontakt, Bewegung, Ausdruck und Ausrichtung. Im Kern ist es aber auch das Erforschen unbewusster Körperzustände. Wenn wir loslassen, können wir mit unserer Partnerin verschmelzen oder in der Selbsterfahrung wieder in unsere ursprüngliche Quelle eintauchen.
Mein Traum
Ich hatte kürzlich einen Traum, den ich hier mit euch teilen möchte:
In dem Traum bin ich im Wohnzimmer meiner Eltern und es sind einige Leute zu Gast. Es herrscht eine angenehme Stimmung wie auf einer gemütlichen Party. Ich setze mich auf den Boden und zwei Hunde kommen zu mir. Sie lecken meine linke und rechte Hand ab. Das fühlt sich ganz witzig an, so als würden sie mir aus der Hand fressen. Ich mag den Kontakt mit den Beiden und bleibe eine Weile so sitzen. Dann merke ich, dass aus den 2 Hunden ein Drache geworden ist. Wir schauen uns gegenseitig an. Es ist ein wunderschöner weißer Drachenkopf mit knallroten Augen. Es ist eine Mischung aus Ruhe und Kraft, die von dem Tier ausgeht und die ich sehr geniesse. Ich spüre, dass der Drache zu mir gehört. Er ist genau wie die beiden Hunde mein Weggefährte.
Mein Background in Sachen spirituellen Sexübungen ist eindeutig taoistisch. Nun habe ich seit einiger Zeit den Wunsch, mehr in den Austausch mit anderen, offenen Menschen zu gehen. Hier im Westen gibt es eine Vielzahl von Tantra Schulen und Traditionen. Besonders beschäftigt habe ich mich (zumindest in diesem Leben) bislang nicht mit ihnen. Nach dem Traum habe ich bisschen recherchiert. Interessanterweise fand ich heraus, dass es tatsächlich Tantra Strömungen gibt, die sich der linken bzw. rechten Hand zuordnen und die entsprechend die Farben rot und weiß für ihre Wege gewählt haben. Ich selber liebe Hunde und Drachen als Wegbegleiter. Mein Gefühl sagt mir, dass ich beide Wege in einem vereinen kann. Gerade weil der taoistische Pfad yin und yang Elemente als komplementäre Kräfte ansieht und nicht als Gegensätze, die einander ausschließen.
So wirst du im Tao der Sexualität auch beide Aspekte wiederfinden. Eine zutiefst körperliche Auseinandersetzung mit der eigenen kreativen Kraft und gleichzeitig harmonische Wege, diese im Körper fliessen zu lassen, die dazu beitragen innere Ruhe, emotionale Ausgeglichenheit und geistige Klarheit zu erlangen.
Zentralachse und Sex
Alles was in unserem Universum entsteht hat eine Zentralachse. Diese Mittellinie durchzieht auch deinen Körper. Es ist die Verbindungslinie zwischen dem höchsten Punkt deines Kopfes (Scheitelpunkt) und deinem Beckenboden (Perineum). Die Achse durchfliesst zudem noch das innere deiner Knochen. Aus dieser Achse sind die beiden Hauptnebenachsen entstanden und danach alle weiteren Verknüpfungsbahnen in deinem Körper. Einfach formuliert: “Aus dem Einen entstanden 2 und 3 und damit die 10.000 Dinge.”
Eine Möglichkeit besteht darin, über die bewusste Wahrnehmung deiner Sexenergie wieder dieses Achsengefühl zu stärken. Der Penis, aber auch die Vagina sind direkt mit der Zentralachse in Verbindung. Im Grunde repräsentieren unsere Geschlechtsorgane genau diese Dreieinigkeit. Deswegen kann Sex auch so lebendig machen. Das entscheidene beim Üben wird nun sein, wieder diese Achsen zu fühlen, auszugleichen und den Weg in den eigenen Bewusstseinskern zu finden. Deine Zentralachse ist frei von jeglichen Yin oder Yang Mustern und ein wundervoller Verweilort. Es ist das, was deinen Körper erschaffen hat und das, was auch nach deinem physischen Tod weiterexistieren wird. Ist es nicht traumhaft, wenn es dir gelingt beim Sex wieder an deinen Ursprungsort zurückzukehren?
Damit sich diese Rückkehr auch vertraut anfühlt, können dir die Sex Qi Gong Übungen und anderen taoisitschen Sexpraktiken helfen ein entsprechendes Fühlfeld aufzubauen.
Ausserdem kann ich dir Bewegungsarten wie Tai Chi Chuan, sowie eine bewusste Ernährung, Meditation und die Arbeit mit deinen Träumen ans Herz legen, denn diese Übungsfelder arbeiten im Idealfall genauso mit deiner Zentralachse.
Sie helfen Dir dabei deine innere Strahlkraft und Ruhe zu finden, die dich im Kern ausmachen.
Produkt-empfehlungen
Bücher
Kai Schoppe: Tao der Nacht Reihe Band 1 - 4
Bruce Frantzins: Taoist Sexual Meditation
Die 3 Schätze und dein Sexleben
Im Taoismus spricht man gerne von den drei Schätzen. Darunter fallen:
1. Deine Essenz (Jing)
Hiermit ist deine Konstitution gemeint. Es beinhaltet deine gesamte Physis und die Energie, die sie am Laufen hält. Darunter fallen auch deine inneren Organe und die Energien, die sie generieren. Sie ist eng verbunden mit deiner Wasser Energie, d.h. mit deiner sexuellen Kraft. Damit sich diese nicht zu schnell erschöpft und du ein langes, vitales sowie erfülltes Leben geniessen kannst, wird dem Jing ein besonderer Stellenwert innerhalb der Sexpraktiken eingeräumt.
2. Deine Lebensfreude (Chi)
Manchmal wird dieser Schatz einfach nur mit “Energie” übersetzt. Dies trifft den Sachverhalt nicht ganz. Gemeint sind die höheren Emotionen deiner inneren Organe wie Lebensmut, Unerschütterlichkeit, Liebe, Altruismus und natürlich deine Lebensfreude. Dies beinhaltet die Ebene deiner Beziehung zu dir selber und deiner Umwelt. Es ist im Kern dein Mitgefühl.
3. Dein Geist (Shen)
Darunter fällt dein Bewusstsein sowie alles, was mit Raum und Zeit zu tun hat. Deine Ideen, Vorstellungen und Kosmologien fallen in diese Kategorie.
In allen taoistischen Übungspraktiken suchen wir die Einheit dieser drei Fühlebenen. Die Schätze liegen alle in speziellen Zentren entlang deiner Mittelachse. Wir sprechen von unterem, mittleren und oberen Dantien. Diese befinden sich im Unterbauch, Brustraum und in der Mitte deines Kopfes.
Mit Hilfe der taoistischen Sexpraktiken verbindest du deine geistige Vorstellungskraft und Intention mit deiner Fähigkeit zu fühlen. Dieses Fühlfeld dehnst du zunächst auf deinen eigenen Körper und dann auf den deiner Übungspartnerin / deines Übungspartners aus. Die Art und Weise des Kontaktes bestimmt hierbei auch das Ergebnis. Dadurch, dass ein entspannter und liebvoller Kontakt zu diesen Ebenen gesucht wird, können sich Blockaden lösen und deine Potentiale kommen zur Entfaltung. Du spürst mit der Zeit deine Lebenskraft und wie diese durch deinen und den deines Partners / deiner Partnerin fliesst.
Deine sexulle Kraft kann diese Ebenen enorm aufladen und lebendig werden lassen. Sie wirkt im Idealfall wie ein Katalysator. Wichtig in dem Prozess ist deine mitfühlende Art kombiniert mit deiner geistigen Klarheit und gepaart mit deiner guten physischen Präsenz, die als Einheit wirken. So findest du deine inneren Schätze, die nicht mehr verloren gehen können.
Was haben Kampfkunst und Sex gemeinsam?
Ich übe seit 1993 Kampfkunst aus. In den letzten 30 Jahren habe ich einiges ausprobiert und durfte Erfahrungen im Taekwon-Do, Bagua, Tai Chi Chuan, Hsing Yi, Liu He Ba Fa sammeln. Geblieben bin ich beim Tai Chi und dem Hsing Yi. Mein Hauptfeld ist eindeutig das Tai Chi.
Sowohl bei der Kampfkunst als auch beim Kampfsport, selbst bei der Kriegskunst geht es immer ein stückweit um die eigene Positionierung im Raum und die Frage ob ich in meiner Balance bleiben kann. Ein Ziel kann dabei sein, über eine eigene Stabiltät nur noch schwer von einem potentiellen Gegner zu durchdringen sein. Im Kern dreht sich alles um Präsenz. Bin ich wirklich da? Bin ich wach? Fühle ich mich im Kontakt mit meiner Umwelt? Bin ich im Austausch und Harmonie mit meiner Umgebung? Bin ich im Konflikt mit mir und mit allem was in mein Kontaktfeld kommt? Kann ich mich behaupten?
Die Methoden, wie ich Präsenz aufbauen kann und die Art und Weise meiner Interaktion mit der Umwelt, sind sehr unterschiedlich. Eine Möglichkeit ist über ein starkes Kontraktionsfeld mich zu schützen und in einer dominanten, aggressiven Art keinen Zentimeter Platz zu machen. Das funktioniert auf jeden FALL. Es hinterlässt aber auch deutliche Spuren sowohl bei einem selber als auch bei der Kontaktperson.
Durch Anspannung und Kontraktion kannst du dein Nervensystem hochfahren und richtig wach werden. Adrenalin durchflutet deinen Körper und du bist auf kampfmodus. Falls es nicht klappt, schaltest du um auf Fluchtmodus.
Im Gegensatz dazu suchst du beim Tai Chi deine Körperpräsenz über Entspannung. Wobei das nicht total passiv passiert. Du fühlst und lässt bestehende Kontraktionen los. Dadurch kommt deine ursprüngliche Körperintelligenz wieder zum Vorschein. Dein Körper ist nämlich schon präsent und wach und im Kontakt mit der Umwelt. Diese innere Lebendigkeit zu wecken bzw. sich wieder mit ihr zu verbinden, ist ein Hauptziel im taoistischen Übungsweg. Dein Körper wirkt dann in der Krafübertragung als Einheit und sehr gebündelt. Dafür brauchst du keine übertriebenen Kontraktionen. Dein Nervensystem ist offen und sehr fein eingestellt. Dadurch wird dir der Raum in dir und um dich herum sehr lebendig.
Auch beim Sex kann ich im Konflikt sein. Ich überpowere meine Partnerin, zeige ihr wie stark ich sie penetrieren kann und lasse in einer Explosion meine ganze Manneskraft am Ende des Liebesaktes heraus. Ich kann aber auch im Kontakt sein, fühlen, ausgleichen und mich dem Austausch der Körperenergien widmen. Dann können sich Konflikte lösen und Harmonie tritt hervor. Für welchen Weg du dich entscheidest bestimmst du selber. Es ist auch nicht unbedingt ein “entweder oder” sondern “ein sowohl als auch” möglich.
Stretching und Sex
Willst du auf Dauer Sex geniessen, brauchst du einen flexiblen Körper. Je verspannter und härter dein unterer Rücken, samt Becken wird, desto schlechter ist die Blutzirkulation in deinen Penis, was zu Errektionsstörungen führen kann. Ausserdem sind bei verhärteten Körperregionen auch immer deine Nervenbahnen in Anspannung, das kann dann verhindern, dass du Gesamtkörperorgasmen bekommst.
Aber auch bei Frauen sinkt das Lustgefühl sobald sich Schmerzen im Beckenbereich auftun. Da ist es sogar noch wahrscheinlicher, wenn sie dann auf Sex verzichtet, weil Frauen für die Vereinigung entspannt sein müssen.
Beim Sex Qi Gong wird der Körper ganz sanft geöffnet. Daher wirken die Bewegungen auf den ersten Blick auch nicht besonders spektaklär. Aber genau wie im Yoga öffnest du deinen Körper und die Flexibiltät kommt mit der Zeit.
Gerade im Yoga sind viele Positionen durchaus auch als sexuelle Bewegung auszumachen. “Getarnt” mit niedlichen Tiernamen wie “Kobra”, “Hund” oder “Frosch” sind ganz viele Positionen hervorragend geeignet um den ganzen Genitalbereich zu öffnen.
Es ist auf jeden Fall eine gute Idee in die eigene Beweglichkeit zu investieren, denn dann macht der Sex einfach mehr Freude. Du musst ja nicht gleich in akrobatische Kamasutrapositionen wechseln, aber bisschen Abwechslung ist einfach lustvoll.
Was du hier erfahren kannst und was nicht
Die Homepage ist eine Informationsseite. Sie zeigt dir, was du von mir lernen kannst und was ich in dem Bereich anbiete. Sie stellt kein Übungsmanual dar. Ich finde auch, dass man nur bedingt über das Lesen etwas wirklich begreifen kann. Es wird bestimmt einen Online Kurs in naher Zukunft geben, dort kann ich dir dann anhand von Videos die Materie näherbringen. Wobei ich ehrlich sagen muss, am allerbesten sind live Seminare. Durch den direkten Kontakt spürst du am meisten und bekommst auch eine Rückmeldung, ob du die Übungen verinnerlicht hast.
Also lade ich dich herzlich ein, dir die Termine mal anzuschauen und mitzumachen. Die Seminare finden alle in einem geschützten Rahmen statt.